Perfektionismus und Ernährung. Ein gutes Team?

Mir fällt immer wieder auf wie verbissen und perfektionistisch viele Menschen hinter Ernährungsidealen stehen und damit die Verbindung zu sich selbst zunehmend verlieren. Später wundern wir uns dann, wenn wir nicht mehr deuten können was wir da mit unserem Körper wahrnehmen. „LowCarb“, „Paleo“ und wie sie nicht alle heißen. Da wird heiß diskutiert, sich zuweilen sogar gestritten ob XY nun kompatibel ist oder nicht. Jedes Bedürfnis des Körpers, das nicht in das Konzept passt, wird rigoros unterdrückt und später verleugnet. Was bitte können das für Resultate sein, die damit erreicht werden? Gesunde sicher nicht. Die erreicht man nur in Zusammenarbeit mit seinem Körper!

Perfektionismus lässt aber unseren Verstand entscheiden was auf den Teller kommt. Zwischen den dann vom Verstand für gut befundenen Speisen darf dann manchmal der Körper entscheiden. Wenn nicht noch ein praktischer Aspekt, wie z.B. „das muss weg“, „das ist gerade im Angebot“, „das geht schnell“, dazu kommt. Wir erlauben es unserem Verstand zu entscheiden was unser Körper gerade braucht. Oder gar einem Ernährungstrend, der niemals unsere individuelle, und ja auch tagesformabhängige, Konstitution berücksichtigen kann. Aber kann unser Verstand das wissen?Wer ist vertrauenswürdiger? Körper oder Verstand. Wenn ich überlege was für ein Wunderwerk die Natur, und speziell unser Körper, ist... Und wie verkorkst unser Verstand doch häufig tickt. Da kommen so viele Sekte mit hinein, die uns doch oft gar nicht mehr wissen lassen was wir denken sollen. Letztlich ist die Entscheidung dann häufig angelehnt an das was wir erreichen wollen. 

Aber was haben wir von der „perfekten Ernährung“? Ein gestörtes Körpergefühl, einen geschwächten Körper, eine Menge Stress, Schuldgefühle, Momente in denen wir uns etwas verkneifen müssen, Gefühle von Entbehrung und Kampf. Vielleicht ein paar Kilo weniger auf der Waage. Aber Gesundheit und einen mühelosen Umgang mit Nahrungsmitteln haben wir damit noch nicht bekommen. Dafür aber den vertrauten Jo-Jo-Effekt.

Danke, Herr Perfektionismus! Aber ich verzichte! Ich wähle da lieber die liebevolle Verbindung zu meinem Körper. Mit ihm zusammen finde ich was er gerade braucht. Muss mir darum um Gewichtsprobleme oder schädliches Essverhalten keine Sorgen machen. Unser Körper ist klug! Er würde doch nicht etwas fordern, das ihm schadet. Es sei denn er musste lernen, dass man auf ihn eh nicht hört. Er XY nie bekommt und sich deswegen sicherheitshalber einen Vorrat anlegen sollte. Dann gilt es erneut Freundschaft zu schließen, einander zu vertrauen! 😊 Perfektionismus hat da leider keinen Platz. Womit wir wieder einen Grund gefunden haben warum der Perfektionismus ein ganz schlechter Mitbewohner ist 😘

 

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